Evangelisch-methodistische Kirche?

Sie möchten die Evangelisch-methodistische Kirche kennenlernen?
Sie möchte etwas über die Geschichte dieser protestantischen Freikirche erfahren?
Sie möchten wissen, welche theologischen Positionen sie vertritt und was ihre Besonderheiten sind?
Dann finden Sie sicherlich hier die Grundinformationen die Sie suchen.

Gründung der EmK

Die Evangelisch-methodistische Kirche ist eine vergleichsweise junge Kirche. Ihre Wurzeln reichen bis ins 18. Jahrhundert.
John Wesley (* 17. Juni 1703 in Epworth, North Lincolnshire; † 2. März 1791 in London) Es war nicht John Wesleys (1703–1791) Absicht, eine neue Kirche zu gründen. Er war ordinierter Pfarrer der Anglikanischen Kirche von England und hoffte, die zum Glauben an Jesus Christus gekommenen Menschen dieser Kirche zuführen zu können.
Im Verlauf der über Jahrzehnte anhaltenden Erweckungsbewegung wurde jedoch deutlich, dass die bestehende Kirche nicht in der Lage und auch nicht willens war, diese Menschen in ihre traditionellen Strukturen aufzunehmen.

Die erste eigenständige methodistische Kirche entstand nach der Unabhängigkeitserklärung der nordamerikanischen Staaten. Die bisherige missionarische Arbeit musste neu organisiert werden. John Wesley ordinierte deshalb Francis Asbury (1745–1816) und Thomas Coke (1747–1814) zu Ältesten und entsandte sie in die Neue Welt. Dadurch war einem von der Kirche von England unabhängigen Methodismus der Weg bereitet.

Auswanderer, die in Amerika Kontakt zu methodistischen Kirchen fanden, wurden nach 1848 als Rückkehrer in Deutschland missionarisch tätig. Sie wollten ihre Landsleute an ihren geistlichen Erfahrungen teilhaben lassen. Seit 1831 waren die "Wesleyanischen Methodisten" aus England kommend in Württemberg tätig.
Im Jahr 1897 vereinigten sich schließlich die Wesleyanischen und die Bischöflichen Methodisten zur "Methodistenkirche". Dann schlossen sich 1905 der Methodistenkirche weitere Gemeinden an. Obwohl die Begegnung der staatsunabhängigen Freikirchen mit den Staatskirchen eine Fülle von Problemen brachte, bewirkte die methodisti-sche Evangelisation Gemeindebildungen in fast allen deutschen Staaten.
1968 vereinigten sich auch in Deutschland beide Kirchen methodistischer Prägung zur Evangelisch-methodistischen Kirche. Die deutsche Teilung brachte es jedoch mit sich, dass zwei so genannte Zentralkonferenzen mit zwei Bischöfen in der Deutschen Demokratischen Republik und in der Bundesrepublik Deutschland entstanden. Auf offizieller und auf Gemeindeebene versuchte die Evangelisch-methodistische Kirche aber durch Kontakte den Zusammenhalt zu bewahren.

Nach dem Ende der DDR 1989 kam es schließlich im Oktober 1992 zur ersten gemeinsamen Zentralkonferenz in Deutschland nach der staatlichen Wiedervereinigung.

Mehr Informationen: Geschichte des Methodismus »

Unser Glaube

Logo der Evangelisch-methodistische Kirche Die Evangelisch-methodistische Kirche gehört zu den so genannten Freikirchen. In Deutschland führen die Anfänge einiger Freikirchen zum Teil vor die Reformationszeit zurück, andere entstanden um die Mitte des 19. Jahrhunderts zur Zeit der "Erweckungsbewegung". Freikirchen vertreten keine grundlegenden Sonderlehren, sondern unterscheiden sich durch besondere Merkmale in Theologie, Frömmigkeitsstil und Gemeindepraxis von den "Großkirchen".

Die EmK vertritt in ihrem Verhältnis nach außen eine größtmögliche Unabhängigkeit vom Staat. Konkret bedeutet das unter anderem Selbstfinanzierung, Verzicht auf Besteuerung ihrer Mitglieder, Selbstverwaltung. Vor allem aber geht es ihr um die freie und persönliche Entscheidung von Menschen für den Glauben an Jesus Christus und um ein verbindliches Leben in seiner Nachfolge. Wer zur Evangelisch-methodistischen Kirche gehört, hat sich dafür entschieden. Zum Glauben an Jesus Christus gehört die Gemeinschaft der Glaubenden. Dazu gehört man nicht automatisch. Deshalb können in der Evangelisch-methodistischen Kirche nur Erwachsene (die als Kinder oder als Erwachsene getauft wurden) Kirchenglieder werden. In der "Aufnahme in die Kirchengliedschaft" bekennen sich Menschen innerhalb eines Gottesdienstes zu ihrem Glauben an Jesus Christus und werden damit in die Kirche aufgenommen. Die Zugehörigkeit zur Kirche ist in der Regel mit ehrenamtlicher Mitarbeit verbunden. Die Laientätigkeit – bis hin zu kirchenleitenden Gremien – spielt in dieser Kirche ein wichtige Rolle.

Als weltweite Kirche ist die Evangelisch-methodistische Kirche ökumenisch geprägt. Sie gehört dem Ökumenischen Rat der Kirchen an, in Deutschland der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF). Außerdem gehört sie dem Zusammenschluss aller reformatorischen Kirchen in Europa, der so genannten Leuenberger Konkordie an. Die Zusammenarbeit mit anderen christlichen Gemeinden am Ort ist selbstverständlich.

Mehr Informationen: Typisch methodistisch »
Anschaulich erklärt: Gott – Jesus – Heiliger Geist – Bibel »

Weitere Informationen

Texte von emk.de
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